Madeira - unsere liebsten Plätze
Madeira - für mich eine kleine Insel auf der Karte irgendwo im Atlantik. Das war sie jedenfalls für mich, bis ich sie besucht habe. Denn jetzt, nach unserem Januar auf Madeira, empfinde ich diese Insel als einen der friedlichsten Orte, die ich je besucht habe. Ich mag die Unaufgeregtheit, die klare Luft, das raue Meer, die Berge, die vielen Pflanzen, die Sonne, die durch die Wolken bricht und die Ruhe, die diese Insel ausstrahlt.
In diesem Blogpost nehmen wir euch mit - an genau die Orte der Insel, die uns am meisten gefallen, bewegt und verzaubert haben.
1. Calheta - Strand und Spielplatz am Meer
10 Minuten Autofahrt von unserer Unterkunft entfernt, liegt Calheta, ein kleiner Küstenort im Süden der Insel. Der künstliche Strand ist einer der wenigen mit hellem Sand auf der Insel. Der Sand wurde aus Marokko importiert und der Strand 2004 eröffnet. Durch die zwei Wellenbrecher-Wehre liegt der Strand geschützt und ist gerade mit Kindern und zum Baden sehr empfehlenswert. Der Zugang ist kostenfrei und es können Liegestühle und Sonnenschirm gemietet werden. Direkt neben dem Strand gibt es einen tollen Spielplatz, von dem aus man einen gigantischen Blick über das Meer hat.
Außerdem lockt Calhete mit einem Jachthafen. Hier haben wir einen wunderschönen Abend in einer Pizzeria verbracht, Eis gegessen und der untergehenden Sonne zugeschaut.
2. Jardim do Mar
Das Dörfchen Jardim do Mar, was übersetzt "Garten des Meeres" bedeutet, liegt im Südwesten der Insel. Seinen Namen erhielt der heutige Urlaubsort durch seine einzigartige Vegetation - insbesondere durch die umliegenden steilen Felsen mit seinen bunten, wild wachsenden Blumenmeeren.
Jardim do Mar besitzt drei Strände: Portinho, Enseada und Ponta Jardim. Es sind jedoch unbewachte Kieselstrände und das Meer eher unruhig. Der Ort ist daher aber weltweit bei Surfern bekannt. Die meterhohen Wellen haben uns den Atem verschlagen und wir saßen eine Weile einfach nur da und haben dem Ozean zugesehen.
3. Ponta do Pargo - Leuchtturm
Im Dorf Ponta do Pargo, welches seinen Namen seiner Lage zu verdanken hat, liegt ein gleichnamiger Leuchtturm in 312 Metern Höhe über dem Meer. Damit ist dieser das höchstgelegene Signalfeuer Portugals. Der Ort befindet sich am westlichsten Punkt der Insel und wurde 1560 gegründet. Vom Aussichtspunkt neben dem Leuchtturm hat man einen großartigen Blick über die Felsenlandschaft und das Meer, welches so klar ist, dass man sogar aus dieser Höhe bis auf den Grund schauen kann.
4. Porto Moniz & Naturpools
Als wir das erste Mal in Porto Moniz ankommen, ist es bedeckt und windig. Wir sind nahezu die einzigen, die sich an diesem Tag hier her verirrt haben. Wir bummeln ein bisschen durch das Örtchen und besichtigen beide Naturpools. Die natürlichen Salzwasserpools bestehen aus Vulkangestein, in das das Meer natürlich fließt. Wir versprechen uns, noch einmal mit Badesachen wiederzukommen, was wir ein paar Tage später in die Tat umsetzen. Das Wasser ist kristallklar, aber zu dieser Jahreszeit ganz schön kalt. Trotzdem überwinden wir uns und springen in die Fluten. Die Wellen schwappen in das Becken, das wir auch an diesem Tag für uns haben. Wir verlassen das Bad mit einem Strahlen auf dem Gesicht, denn das Schwimmen in den Naturpools war einfach ein unglaubliches Erlebnis für uns.
5. Felsnadel Riberia da Janela
Die Felsnadel von Riberia da Janela ist eine Felsformation, die knapp 40 Meter aus dem Wasser hoch in die Luft ragt. Die schwarzen Steine, die Wellen, der Dunst, der über die Klippen zieht - ein Ort, den ich auf unserer Reise nicht missen möchte.
Der Parkplatz liegt nicht weit entfernt: GPS Parkplatz: 32.85466, -17.15367.
6. Höhlen
Auf dem Rückweg von einem Tagesausflug besuchen wir die Höhlen von São Vicente, die vor 890.000 Jahren durch einen Vulkanausbruch gebildet wurden. Im Inneren des Berges bildete die Lava unzählige Lavakanäle, die heute innerhalb einer Führung besichtigt werden können.
7. Bergstraße
Wenn ihr einen Leihwagen habt, erkundet unbedingt die Insel auf eigene Fahrt - es lohnt sich! Alleine die wenigen Straßen durch die Berge haben uns sehr beeindruckt. Der Nebel, der immer wieder aufkommt und die Landschaft in eine mystische Szenerie verwandelt, die Berge, die üppige Vegetation, die Sonne, die durch die Wolken bricht, die Kühe, die frei grasen und immer wieder den Weg kreuzen - wir kommen aus dem Staunen kaum heraus und können den Blick kaum abwenden von diesem unberührten, wunderschönen Fleckchen Erde.
Unser Tipp: Wir haben uns an einem Morgen ganz früh auf den Weg gemacht, das Auto an der Straße geparkt und sind zum Sonnenaufgang auf einen benachbarten Berg gestiegen.
8. Santana & Themenpark
In Santana besuchen wir den Parque Temático, einen kleinen Themenpark rund um die Geschichte und das Handwerk der Insel. Yunas Highlight: die kleinen Boote, mit denen man fahren kann, der Spielplatz und die Ziegen.
Außerdem ist Santana berühmt für seine traditionellen strohbedeckten Bauernhäuschen, die gleichzeitig Wahrzeichen der Insel sind. Früher wohnten die Bauern in den einfach eingerichteten, oft rot angestrichenen Häuschen. Heute stehen die meisten leer und werden nur für die Touristen instand gehalten.
9. Ponta de São Lourenço
Der östliche Zipfel der Insel ist zweifelsohne ein wirklich imposanter Aussichtspunkt, aber kein Geheimtipp. Selbst zu dieser Jahreszeit reihen sich die Reisebusse aneinander. Wir laufen ein Stück und finden so tatsächlich noch ein Plätzchen, an dem wir nahezu alleine sind, und eine fantastischen Aussicht genießen können. Es lohnt sich also den Parkplatz zu verlassen und eine Stück zu gehen. Die Insel empfiehlt sich übrigens auch absolut zum Wandern. Es gibt eine Vielzahl von Wanderwegen, die wir irgendwann entdecken wollen, wenn Yuna ein bisschen älter ist.
10. Prainha do Caniçal
Diesen Strand entdecken wir durch Zufall auf dem Rückweg. Wir parken oben an der Straße und folgen dem schmalen Wanderpfad hinunter zu einer versteckten, menschenleeren Bucht. Der Sand ist schwarz, die Felsen rau und das Meer tiefblau. Die Landschaft drum herum besticht durch ihre typisch madeirianische Schönheit. Wir sind ganz verzaubert und verbringen hier den ganzen Nachmittag, bis wir von einem Regenschauer überrascht werden und durch den lauen Regen zurück zum Auto springen.
11. Funchal - Altstadt & Markthalle
In Funchal bummeln wir durch die Altstadt, am Hafen entlang und besuchen die Markthalle Mercado dos Lavradores. Hier findet man Blumen, Obst, Gemüse, Fisch bis hin zu Leder- und Korbwaren. Vorsicht: Das Obst ist köstlich, aber nicht ganz günstig. Es lohnt sich zu vergleichen, zu handeln und den Großeinkauf doch eher im Supermarkt zu erledigen. Einzelne Köstlichkeiten nehmen wir dennoch mit - wie zum Beispiel die Frucht der Monstera Pflanze. Diese Frucht hat etwa die Größe und die Form eines Maiskolbens, ist zunächst grün und wird im reifen Zustand hellgrün und schält sich nach und nach. Das Fruchtfleisch ist cremig-weiß, sehr lecker und erinnert an eine Mischung aus Ananas und Banane. Die Frucht sollte nur im reifen Zustand gegessen werden. Unreife Früchte enthalten giftige Calcium-Oxalatkristalle, die die Schleimhaut reizen.
12. Funchal - Lieblingsrestaurant
Durch Zufall entdecken wir ein Restaurant mit kleinen, blau-weißen Tischchen mitten in der Altstadt von Funchal. Es sieht wenig touristisch aus und wirkt einladend - also entscheiden wir uns für ein Mittagessen im Akua. Was uns in dem kleinen Restaurant mit offener Küche und moderner, sehr stilvoller Einrichtung erwartet, überwältigt uns. Chef Júlio Pereira hat einen Ort erschaffen, an dem Passionsfrüchte perfekt mit Sardinen und Tintenfisch mit selbstgemachter Aioli harmonieren. Das ganze Team schafft einen so lustigen und netten Mittag, dass wir eigentlich gar nicht mehr gehen möchten. Zum Nachtisch wird uns eine Mischung aus Maracuja, Oliven, Brownie und Sorbet kreiert, die wir nie wieder vergessen werden. Klingt verrückt? Ist es vielleicht auch. Aber einfach himmlisch - versprochen!
In der Woche darauf kehren wir zurück und besuchen dieses Mal das zweite Restaurant von Júlio Pereira, das etwas die Straße herunter liegt und uns wieder ein fantastisches Mittagessen beschert.
Unbedingt bestellen: Das selbstgebackene Brot als Vorspeise - so köstlich!
13. Funchal - Gondel & Jardim Botanico
Funchal ist die Hauptstadt der Insel. Die Küstenstadt, auch als Gartenstadt bekannt, besticht durch die Mischung aus Grünflächen und Häusern und der Nähe zum Meer. Nach einem Stadtbummel verschlägt es uns zu einem ganz besonderen Erlebnis. Wenig später finden wir uns in einer Gondel schwebend mit Blick auf die ganze Stadt, der Umgebung und auf das Meer wieder. Wir sehen zu, wie sich die Stadt langsam entfernt, und nähern uns sattgrünen Hängen, Bergen und Tälern. Die Strecke endet in Monte, einem kleinen Ort oberhalb der Hauptstadt.
Hier besuchen wir den Botanischen Garten von Madeira. Madeira wird auch die „Blumeninsel“ genannt, denn das ganze Jahr über blühen hier zahlreiche Pflanzen und Blumen und sorgen für ein ganzjähriges Frühlingsgefühl. Den Botanische Garten erreicht man zwar auch mit dem Linienbus oder dem Auto, aber die Fahrt mit der Gondel ist einmalig. (Tipp: es gibt Kombitickets, die sich preislich sehr lohnen, wenn man sowohl Gondel als auch Park besuchen möchte.) Im Park finden sich 2.000 exotische Pflanzen, unter ihnen z.B. Orchideen, Magnolien, Kakteen, Strelitzien, Palmen und viele andere. Die Pflanzenvielfalt, die klare Luft und die Ruhe zieht uns schnell in den Bann dieses magischen Ortes.
Zurück geht es für uns ebenfalls mit der Gondel. Man kann jedoch auch mit einem traditionellen „Korbschlitten”, die seit mehr als einem Jahrhundert nach Funchal den Berg hinabrutschen, den Heimweg antreten.
14. Pico do Arieiro
Dürfte ich nur eine handvoll Orte aufzählen, die mich tief beeindruckt haben, es wäre ohne Frage dieser Abend auf dem Pico do Arieiro darunter. Die Bergspitzen, die aus dem Wolkenmeer unter uns herausragen, der Wind, der uns durch die Haare streift und die Sonne, die langsam am Horizont verschwindet. Fast unwirklich, irgendwie magisch, „wie im Film“ stellt Tim neben mir fest. Danke an @benjamin_artwork , der uns nicht nur an diesen Ort geführt, sondern auch diesen ganz besonderen Moment eingefangen hat.
15. Ruinen São Jorge
Auf unserer Fototour mit Ben führt er uns an einen abgelegen Ort, an dem Ruinen neben Palmen stehen und den Blick durch einen märchenhaften Torbogen auf das Meer enthüllen.
16. Crane Viewpoint
Diesen gigantischen Blick, die tosenden Wellen unter uns und die Berge im Hintergrund haben uns tief beeindruckt. Wirklich ein gigantischer Aussichtspunkt.
17. Feenwald
Nachdem dieser Ort uns von mehreren empfohlen wurde und mich die Bilder neugierig auf diesen mystischen Ort gemacht haben, treten wir die Fahrt zum Lorbeerwald im nordwestlichen Teil der Insel an. Die uralten Bäumen liegen an diesem Tag in strahlender Sonne, vom Nebel, der auf den Bildern für die mystische Stimmung sorgt, ist keine Spur. Trotzdem unternehmen wir einen kleinen Spaziergang und Yuna sucht hinter jedem Baumstamm nach Elfen und Feen. Parken könnt ihr direkt am Rande des Feenwaldes: GPS Parkplatz 32.809471, -17.141062.
18. Ponta do Sol
Ponta do Sol verdankt seinen Namen einer Felskante, die in das Meer hineinragt und die Sonnenstrahlen reflektiert. Der kleine Küstenort hat einen Steinstrand, ein paar Hotels und Restaurants. Was uns aber vor allem hier her führt, ist der Aussichtspunkt, den man über die Kopfsteinpflasterstraße, die am Berg entlang führt, erreicht. Hier hätten wir stundenlang den Wellen lauschen können mit Blick auf die Schönheit Madeiras. Diesen Ort muss man gesehen haben.